Evangelischer Kindergarten ID-Nr.09191014
Mit dem Bau einer „Kleinkinderschule“ , so wurde früher ein Kindergarten genannt, für die Kinder der Gutsarbeiterfamilien in der Erntezeit, erfüllte der Gutsbesitzer Albert v.d. Marwitz einen Wunsch seiner früh verstorbenen Gattin Marie Eva von der Marwitz, geb. v. d. Schulenburg. Dieser eingeschossige Bau mit später ausgebauten Dachgeschoss wurde fünfachsig mit unverputzten Ziegeln ausgeführt und 1900 in Betrieb genommen. An der Straßenfront zur Lehniner Straße steht „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ (Matthäus 19, 14; Markus 10, 14; Lukas 18, 16). Der Eingang befindet sich auf der Hofseite über eine Freitreppe. Darüber wird auf einer Tafel den Stiftern gedacht. Im oberen Teil der originalen Tür ist eine Emailplakette mit Inschrift „Dies Haus, gebaut auf märkischen Sand, Steht hier in Gottes mächtger Hand. Und die da gehen aus u. Ein, Die sollen Ihm befohlen sein“. Schon bald wurde das Dachgeschoss und ein Teil im Paterre ausgebaut für eine evangelische Gemeindeschwester (s.a. Pkt. 7 „Soziale Strukturen“ - Gemeindeschwester). Im Zuge der Anpassung an die stetig anwachsende Nachfrage nach Kindergartenplätzen und den Anforderungen an die aktuellen Baubestimmungen wurde das Haus umgebaut und im Mai 2010 wieder in Betrieb genommen. Der dazugehörige Spielplatz wird von großen Eichen aus der Bauphase beschattet. (s. Liste der Baudenkmale in Groß Kreutz (Havel) ID-Nr. 09191014)
Literatur:
- Denkmaltopographie Potsdam-Mittelmark, Bd. 14.1, 2009, S. 248 f.
- Erinnerungen von Pfarrer Petzel an das fünfzigjährige Jubiläum des Kindergartens, März 1950
- Kurth, Ruth, Der evangelische Kindergarten, in: 700 Jahre Groß Kreutz, 2000, S. 33-35
- Brink, Klaus, "Umbau der 110 Jahre alten Kita Abgeschlossen", MAZ 08.05.2010